Die Diskussionen um die Zukunft der Kulturwissenschaften kommen häufig im Gewand der Diskussionen um die Zukunft der Kulturtheorien daher. In der jüngsten Vergangenheit hat in diesem Rahmen insbesondere der Begriff des Hybriden eine Konjunktur erlebt, nicht zuletzt durch den steigenden Einfluss der Postcolonial Studies. Ein Band, der kürzlich in der Berliner Edition Tranvía erschienen ist, versucht diese Diskussionen nun zusammenzufassen und die Problematiken, Politiken und Verwendungen des Hybriditätsbegriffes detailscharf nachzuvollziehen. Dabei geht es den Herausgebern des Bandes, Ottmar Ette und Uwe Wirth, auch um die Suche nach alternativen kulturtheoretischen Modellierungen. Während Ottmar Ette das Konzept der Bewegungsgeschichte favorisiert und Uwe Wirth das Pfropfen als Kulturmodell etabliert, zeigt mein Beitrag, dass das Konzept der Kreolisierung, wie es in den Louisiana Studies verwendet wird, kaum Potential für die Zukünfte der Kulturwissenschaften offeriert.
Hübner, Andreas. „Die Geschichte einer gescheiterten Übersetzung?: Das Konzept der Kreolisierung in den Louisiana Studies“, in Nach der Hybridität: Zukünfte der Kulturtheorie, hrsg. v. Ottmar Ette und Uwe Wirth. Berlin: Edition tranvía, 2014. 137–154.