Als Historiker, dessen Schwerpunkte vornehmlich in der atlantischen und globalen (Migrations-)Geschichte zu sehen sind, begrüße ich die Stellungnahme des Arbeitskreises Außereuropäische Geschichte (AAG) des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) zur Flüchtlingsdebatte. Die Stellungnahme, die bereits im November 2015 unter dem Titel „Geflüchtete und Europa“ online veröffentlicht wurde, hat nun auch in die aktuelle Ausgabe des VHD Journal Einzug erhalten. In der Stellungnahme sieht die AAG die Folgen der Kriege und Zerstörungen der vergangenen Jahre auch als Chance, „europäische“ Werte sowie im Speziellen Menschenrechte zu leben und Flüchtlingsgegnern aktiv entgegen zu treten. Den Autor_innen, Sebastian Dorsch, Barbara Mittler, Achim von Oppen und Anke Ortlepp, ist es dabei „ein großes Anliegen, daran zu erinnern, dass Europa nicht erst jetzt, sondern schon sehr lange ein Kontinent der Migration ist, der seit vielen Jahrhunderten sehr intensiv mit Menschen aller Weltregionen verbunden ist.“ Des Weiteren bemerken sie zu Recht, dass globale Migrationsströme auf Dauer immer auch positive Impulse gegeben haben – „nicht nur für die Wandernden selbst, sondern vor allem auch für die aufnehmenden Gesellschaften“. Auch dem Abschlussplädoyer der Autor_innen schließe ich mich vollends an: „Wir treten aber auch mit aller Entschiedenheit fremdenfeindlicher Gewalt entgegen und allen Versuchen, die gegenwärtigen Herausforderungen zu benutzen, um in unverantwortlicher Weise – in der Öffentlichkeit oder in der Politik – Ängste zu schüren, Gewalt zu säen, neue Zäune zu errichten, Menschen auszugrenzen und zu stigmatisieren“.
Die gesamte Stellungnahme können Sie sowohl auf der Website des VHD als auch im aktuellen VHD Journal einsehen.
Dorsch, Sebastian, Barbara Mittler, Achim von Oppen und Anke Ortlepp. „Geflüchtete und Europa“, VHD Journal 5 (2016): 48f.