Multispecies Futures – Jenseits anthropozentrischer Bildungsperspektiven

Angesichts des raschen Wachstums und der Institutionalisierung der Human Animal Studies in den letzten Jahren ist es einigermaßen überraschend, dass nur wenige Publikationen praktische und theoretische Ansätze für die Lehre in diesem inter- und transdisziplinären Bereich vorgeschlagen haben. Mit meinen Kolleg:innen Maria Moss und Micha Edlich habe ich mit dieses Desiderats nun angenommen. In elf originellen Beiträgen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie einem Epilog der ökofeministischen Kritikerin Greta Gaard reagiert unser Band – Multispecies Futures – auf die Nachfrage nach pädagogischen Ansätzen für Vermittlung der Human Animal Studies und für den Umgang mit den Umweltkrisen unserer Zeit.

Die Beiträge zeigen auf, wie Lernende – ausgestattet mit Schlüsselkonzepten wie Agency oder Relationalität – Empathie und ethische Wertschätzung für die nichtmenschliche Welt und Tiere entwickeln können. Indem die Beiträge den Lernenden dabei das Handwerkszeug mitgeben, um den menschlichen Exzeptionalismus in seinen verschiedenen Formen und die damit verbundenen Muster der Beherrschung und Ausbeutung innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers in Frage zu stellen, sollen diese Interventionen auch zu einer dringend notwendigen Veränderung nicht nur der heutigen Bildungssysteme, sondern der Gesellschaft insgesamt beitragen.

Der Band ist dank einer Open Access Förderung frei zugänglich: https://doi.org/10.52007/9783958084025

[Hrsg. mit Maria Moss und Micha Gerrit Philipp Edlich] Multispecies Futures: New Approaches to Teaching Human-Animal Studies. Berlin: Neofelis, 2022. Open Access. Peer Reviewed.

#BlackLivesMatter

Als Historiker, dessen Schwerpunkte in Forschung und Lehre auch im Bereich der Nordamerikastudien liegen, will ich heute meine Solidarität mit all jenen bekunden, die für Gerechtigkeit, für eine gleichberechtigte Anwendung des Rechts und für ein Ende der rassistischen Gewalt und Unterdrückung in unserer Welt eintreten. Als Historiker, der im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem verortet ist, komme ich dabei nicht umhin, mein eigenes Privileg zu erkennen. Es ist daher meine Pflicht, in Forschung, Lehre und Alltag meine Stimme gegen jedwede Formen rassistischer Gewalt und Diskriminierung einzusetzen. Schweigen ist keine Alternative, Schweigen legitimiert Gewalt und Diskriminierung.

Ich unterstütze in diesem Sinne die Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (insbesondere jene des PGF und des Diversity Roundtable) und des John F. Kennedy Instituts der Freien Universität Berlin.

#BlackLivesMatter